Zahnschmerzen sind unangenehm. Sogar sehr unangenehm. Das mussten auch unserer Vorfahren, die Neandertaler erfahren haben.
Denn dass auch sie bereits Zahnschmerzen kannten und sich zu helfen wussten, fand eine großangelegte Studie heraus.
Insgesamt drei Jahre forschten 31 Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern, bevor die Studie Anfang 2017 veröffentlicht wurde.
Gegenstand der Forschungen waren mehrere Funde von Neandertalern und konkret deren Zahngesundheit und –beschaffenheit.
Was die Wissenschaftler überraschte, war die Erkenntnis, dass bereits unsere Vorfahren vor 50000 Jahren eine gewisse Zahnpflege betrieben und sogar gegen Schmerzen mehrere Gegenmittel besaßen.
Dass die Schmerzmittel natürlichen Ursprungs waren, wunderte natürlich niemand. Gab es damals doch noch keine Antibiotika oder Aspirin.
Aber die Vorläufer dieser Substanzen, Schimmelpilze und Pappelblätter, wurden von unseren Ahnen bereits schmerzstillend eingesetzt.
Das konnte zweifelsfrei per DNA nachgewiesen werden.
Und Penicillin und Acetylsalicylsäure, die modernen Nachfahren dieser Ur-Substanzen, verabreichen Zahnärzte noch heute.
Am liebsten jedoch ohne Antibiotika und Aspirin
Am liebsten allerdings versuchen wir Zahnärzte, Zahnschmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Denn Zahnschmerzen führen nicht nur zu unangenehmen Gefühlen bei dem Patienten. Sie machen den Besuch beim Zahnarzt auch zu einer zwingenden Notwendigkeit, meist gepaart mit Angstgefühlen.
Und nicht zuletzt haben auch wir ein Herz und leiden mit unseren Patienten mit.
Um Schmerzen zu vermeiden, helfen nur drei Wege:
- gründliche und konsequente Zahnpflege
- rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen
- regelmäßige Professionelle Zahnreinigung
Diese Herangehensweisen funktionieren und unterstützen sich gegenseitig.
Gut geputzt ist halb gewonnen
Es gibt unterschiedliche Arten von Zahnputzmethoden und alle haben sie etwas für sich.
Ob Sie die herkömmliche Zahnbürste nehmen oder eine elektrische, Zahncreme oder keine Zahncreme benutzen – all das nimmt sich nicht viel.
Vorausgesetzt, sie wenden die Technik korrekt und effizient an. Wie das geht, zeigen wir Ihnen gerne. Und bei dieser Gelegenheit zeigen wir Ihnen auch zusätzliche Formen der Zahnpflege, wie Zahnseide, Zungenreiniger, Mundspüllösungen.
Wir haben in unserer Praxis seit einigen Jahren das Konzept der SOLO-Prophylaxe eingeführt, ein Zahnpflegekonzept, das sich von den herkömmlichen Putzmethoden stark unterscheidet.
Und unserer Meinung nach diesen haushoch überlegen ist. Wieso, erklären wir Ihnen gerne bei einem Ihrer nächsten Prophylaxetermine.
Eine Gewohnheit, die sich bezahlt macht
Wir wissen, dass die meisten unserer Patienten heilfroh sind, wenn sie die Praxistüre hinter sich zuziehen können. Nicht weil wir so unausstehlich sind, sondern weil sie froh sind, diesen Termin hinter sich gebracht zu haben.
Dabei wäre es die einfachste Möglichkeit, angstfrei zu uns kommen zu können, wenn Sie öfter kämen. Ja, ernsthaft.
So etwa alle sechs Monate, zur Routineuntersuchung. Regelmäßig zweimal im Jahr.
Denn alles, was wir im Anfangsstadium erkennen können, erfordert nur minimale Eingriffe.
Und minimaler Eingriff bedeutet im Idealfall gar nichts tun. Lediglich eine gründliche Kontrolle Ihrer Zähne. Und somit Null Schmerzen.
Selbst wenn wir doch etwas Zahnstein finden, eine winzige Karies, sind diese Schäden schnell und schmerzfrei behoben. Und dazu ohne großen Verlust von Zahnsubstanz.
„Mama, Mama, er hat gar nicht gebohrt“. Sie erinnern sich noch?
Mal die Profis ranlassen
Das größte Problem für Zähne sind Bakterien beziehungsweise die Abbauprodukte von ihnen. Die letztendlich eine Entzündung verursachen.
Wenn das körpereigene Immunsystem mit den entzündlichen Reaktionen am Zahnfleisch überfordert ist und sich gegen die Bakterien wehrt, greift es automatisch nicht nur diese an, sondern auch Kieferknochen und Zahnfleisch.
Um eine drohende Parodontitis abzuwenden, hilft dann nur eine professionelle Zahnreinigung durch speziell ausgebildete Fachkräfte.
Um es nicht so weit kommen zu lassen, empfehlen wir unseren Patienten im Normalfall zweimal im Jahr zur professionellen Reinigung der Zähne durch das SOLO-Prophylaxe-Konzept zu kommen.
Hier entfernt die Mitarbeiterin auch dort Beläge und Plaque, wo Sie mit Ihrer Zahnbürste niemals hinkommen. Zum Beispiel knapp unter dem Zahnfleischrand, dort wo sich viele Ablagerungen festsetzen. Oder in die engen Zwischenräume, die Sie ungenügend selbst reinigen können.
Und die mechanische und vollständige Entfernung der dortigen Ablagerungen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um gesundes Zahnfleisch und feste Zähne zu behalten.
Sie sehen also, es war ein weiter Weg vom Putzverhalten der Neandertaler bis zur heutigen Zahnpflege und Krankheitsvorsorge.
Aber er hat sich gelohnt. Denn im Idealfall können die heutigen Menschen so Ihre Zähne ein Leben lang behalten.
Quelle: https://www.dzw.de/neandertaler-nutzte-medikamente-auf-pflanzenbasis-gegen-zahnschmerzen
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