• Sekundärkaries versteckt sich oft unter alten Füllungen.

SEKUNDÄRKARIES – was unterscheidet sie von der normalen Karies?

Über Karies redet niemand gerne. Geschweige denn, dass sie jemand gerne hätte.

Und dennoch ist es die häufigste Zahnerkrankung, zumindest in jüngeren Jahren. Sagen wir mal so bis ca. Mitte 30.

Danach wird sie von der Parodontitis abgelöst. Auch ein spannendes Thema, aber nicht heute. Heute widme ich mich der Sekundärkaries. Und weil es Sekundärkaries ohne Primärkaries nicht gäbe, auch dieser.

Dass Karies nicht gleich Karies ist, wird Sie vielleicht überraschen. Aber ich hoffe, am Ende des Artikels ist Ihnen vieles klarer.

Primärkaries – die Karies der Jugend

Karies in jungen Jahren entsteht, verkürzt formuliert, wenn Zucker sich, ausgelöst durch Bakterien, in Säure umwandelt.

Was wir beim Wein begrüßen, möchten wir bei den Zähnen unbedingt vermeiden.

Denn das Zucker-Säure-Bakteriengemisch ist extrem aggressiv und frisst sich auch durch den harten Zahnschmelz. Und das will was heißen, denn der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper.

Es braucht schon eine Weile, und wenn man beziehungsweise Sie oder Ihr Zahnarzt nicht sehr aufmerksam sind und erste Warnzeichen, wie weiße Flecken an den Zähnen ignoriert, kommt es über kurz oder lang zu einem Kariesloch.

Spätestens jetzt, wenn Kaffee, Tee oder Eis und Süßes durch das Loch an den Zahnnerv gelangt, merken Sie, dass da tatsächlich etwas faul ist.

Ihr Zahnarzt bohrt diese Stelle auf, nimmt sicherheitshalber noch etwas mehr Zahnsubstanz mit weg und füllt das entstandene Loch mit einer passenden Füllung.

Je nachdem, wie groß das Loch, wir nennen es Kavität ist und wo es sich befindet, besteht diese Füllung aus einem Composite-Material, das ist ein Kunststoff-Keramik-Verbund, oder komplett aus Keramik.

Nun sollte Ruhe sein. Meinen Sie und auch Ihr Zahnarzt.

Aber da gibt es eben noch die Sekundärkaries.

Wenn es unter der Füllung wieder zu Karies kommt

Zunächst einmal, wie definieren wir Zahnärzte eine Sekundärkaries?

Mit dem Begriff Sekundärkaries wird eine Karies beschrieben, welche sich in der Regel am Rand von Zahnkronen oder Zahnfüllungen befindet.

Deshalb wird auch von Kronenrandkaries oder einfach nur Randkaries gesprochen.

Es ist also eine Karies, die an einer Stelle auftritt, die zuvor, möglicherweise viele Jahre vorher, aufgrund der ersten Karieserkrankung bereits behandelt wurde.

Für Sie als Patient ist die Unterscheidung in diese Sonderform der Karies wichtig: Denn viele Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass, sobald eine Krone oder Füllung das ehemalige Kariesloch verschlossen hat, sie nie mehr Karies bekommen können.

Und sie deshalb Kronen und sonstige Zahnersatzlösungen nicht so gründlich pflegen müssen wie „echte“ Zähne.

Doch das ist, wie Sie jetzt bereits ahnen, ein Irrglaube und weshalb Sie sich da täuschen können, erkläre ich nun.

Wie entsteht Sekundärkaries?

Da sich Bakterien am Rand einer Zahnkrone sehr leicht festsetzen können, ist dieser Bereich für Karies ganz besonders anfällig.

Sekundärkaries tritt insbesondere dann auf, wenn zwischen Zahn und Krone beziehungsweise Füllung ein Riss vorhanden ist. Dieser Randspalt lässt sich auch mit modernster Technik nicht komplett vermeiden, er sollte aber so klein wie möglich sein.

Eine präzise Abformung, hochwertige Materialien, wie Composite-Füllungen oder CEREC -Inlays und eine professionelle Verarbeitung stellen sicher, dass die neue Füllung so dicht wie nur möglich sitzt.

Ein CEREC-Inlay ist auch deshalb die Füllung, die ich empfehle, weil sie hier in meiner Praxis in einer Sitzung angefertigt werden kann und dank modernster CAD-CAM-Technik außerordentlich präzise ist.

Der oben erwähnte Randspalt tritt auf, wenn das verwendete Material dem Kaudruck nicht Stand hält. Deshalb eignet sich eine einfache Kunststofffüllung zum Beispiel nicht für den Backenzahnbereich.

Je nach Situation, Größe der Kavität und Lokalisation der Karieserkrankung empfehle ich einen bestimmten Füllungstyp aus einem bestimmten Material.

Das erklärt wiederum die Preisunterschiede.

Was tun, wenn Karies die Zahnwurzel angegriffen hat?

Je nach Ihrer individuellen Schmerzempfindlichkeit dauert es, bis Sie merken, dass sich eine Karies unter Ihrer alten Füllung oder auch Krone entwickelt hat.

Und auch, wenn Sie nicht regelmäßig einmal im Jahr zur Kontrolluntersuchung kommen und Ihr Zahnarzt durch die fehlende routinemäßige Röntgenuntersuchung keine versteckte Karies feststellen konnte, kann die traurige Folge sein, dass sich die Karies bis zur Zahnwurzel ausbreitet.

Spätestens jetzt haben Sie starke Schmerzen, oftmals auch die dicke Wange, weil der Kieferknochen mit entzündet ist.

Nun ist es allerhöchste Eisenbahn zu reagieren, wenn Sie den Zahn nicht verlieren wollen.

Eine Wurzelkanalbehandlung ist notwendig, bei der alle Wurzelkanäle geöffnet und gereinigt werden müssen.

Nach einer gründlichen antibakteriellen Aufbereitung aller Kanäle wird der Zahn wieder verschlossen und mit einer Krone überkront.

In meiner Praxis gelingt es mithilfe moderner Technik, wie zum Beispiel einem Dentalmikroskop und extrem feinen Feilen, die Wurzelkanäle so aufzubereiten, dass sie nach der Behandlung frei von bakteriellem Gewebe sind.

Das sichert uns eine Zahnerhaltungsquote von nahezu 100%.

So können Sie Sekundärkaries vorbeugen

Aber es muss gar nicht erst so weit kommen, dass die Füllung erneuert oder der Zahn endodontisch behandelt werden muss.

Wie ich bereits oben erwähnte, hilft eine regelmäßige Kontrolluntersuchung einmal im Jahr, Karies, und auch Sekundärkaries, im Frühstadium zu erkennen.

Zudem ist eine gründliche und effiziente Zahnreinigung immer noch die beste Vorbeugung gegen beide Kariesarten.

Sie hilft, die Bakterien in Schach zu halten, so dass sie so wenig Schaden wie möglich anrichten können.

Am besten, weil effektivsten, geht das mit der SOLO-Prophylaxe.

Mit diesem Konzept der Zahnreinigung gelingt es Ihnen, die Bakterien aus den Zahnzwischenräumen und die Plaque an den Zahnhälsen zu minimieren.

Und je weniger Bakterien, desto geringer das Risiko für Karies.

Sollten Sie Schmerzen an Ihren Zähnen habe, oder beim Kauen und Beißen einen Schmerz durch den Kaudruck erfahren, lassen Sie sich untersuchen.

Je früher eine Karies entdeckt wird, desto einfacher kann das Loch verschlossen werden.

Das spart Zeit und Geld und vermindert Ängste und Sorgen.

Wir sind gerne für Sie da.

Ihr Zahnarzt Dr. Fischer und Team