Die Fußall-WM 2018 ist in vollem Gange und Sie fiebern mit. Sommer, Sonne, Deutschlandfähnchen. Gemeinsam mit Freunden schauen Sie sich die Spiele an und es kommt sogar noch besser: Sie haben Karten für das WM-Finale im Luzhniki-Stadion in Moskau.
Kleine Stadion-Statistik: Ältestes und gleichzeitig größtes Stadion in Russland mit einem Fassungsvermögen von 81 Tsd. Zuschauern. Erbaut 1956, Neueröffnung nach Generalüberholung im November 2017.
Tradition, Nervenkitzel, Siegesrausch. Und Sie am 18. Juli mittendrin. Und nun stellen Sie sich vor: Drei Tage vor Abflug bekommen Sie Zahnschmerzen. Sehr starke Zahnschmerzen. So stark, dass die üblichen Schmerzmittel nicht mehr helfen.
Der Super-Gau.
Zahnschmerzen nach einer Wurzelbehandlung
Das, was Sie am meisten schockiert ist, dass die Schmerzen nach einer kurz zuvor durchgeführten Wurzelbehandlung einsetzen. Sie haben auf Anraten Ihres Zahnarztes Ihren kranken Zahn erhalten wollen und sich schon vor Wochen einen Zahnarzttermin zur Endodontie geben lassen.
Ihr Zahnarzt hatte alles so terminiert, dass die Behandlung pünktlich zum Abflug nach Russland abgeschlossen ist und Sie gesund und ohne Probleme die Fußball-WM genießen könnten.
Und jetzt wieder Zahnschmerzen. Wieder eine geschwollene Wange. Was machen Sie? Als Akutmaßnahme können Sie mit einem starken Analgetikum die Schmerzen eindämmen. Vielleicht gibt Ihnen ihr Zahnarzt noch ein Antibiotikum gegen die wiederaufgeflammte Entzündung. Zusätzlich könnte er den Zahn noch außer Bisskontakt nehmen.
Doch all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ihr Zahn eine tickende Zeitbombe ist. Und jederzeit hochgehen könnte. Wir Zahnärzte nennen das wirklich so im Fachjargon.
Was heißt das für Sie und Ihre Teilnahme am Endspiel? Entspannt nach Moskau fliegen? Mehr als 2500 Kilometer entfernt von Ihrem Hauszahnarzt? Ohne Kenntnisse der russischen Sprache? Und wie feiern? Mit Schmerzen und Medikamenteneinnahme Alkohol zu sich zu nehmen, das verbietet sich. Zudem macht feiern mit einer dicken Backe wenig Spaß.
Sie fragen sich: „Hätte das vermieden werden können“? Wir antworten: „Ja“!
Schmerzen nach Wurzelbehandlungen kommen häufiger vor
Die Gründe dafür können sehr verschieden sein. Zum einen könnten es normale Behandlungsfolgen sein.
Da der Eingriff in einem sehr sensiblen Bereich der Zahnwurzel stattfand, sind postoperale Schmerzen durchaus möglich.
Solche Nachwehen sind normale Folgen der Behandlung und klingen nach einigen Tagen wieder ab.
Was aber, wenn nicht?
Für den Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung sind Erfahrung, moderne Diagnostik und ausgefeilte Behandlungsmethoden unbedingt wichtig.
Denn Ihr Zahnarzt hat jetzt folgendes Problem: Er kann dem wurzelbehandelten Zahn auf dem ersten Blick nicht ansehen, ob die Beschwerden sich als normale Behandlungsfolge erweisen und damit vorübergehender Natur oder ob es möglicherweise noch verbliebene Entzündungsherde im Bereich der Zahnwurzel gibt.
Erst eine DVT Röntgenaufnahme bringt hier Klarheit. Sind dort noch Entzündungsstellen zu entdecken, gilt es schnell zu handeln, soll der Zahn erhalten bleiben.
Die Wurzelrevision
Erster Schritt ist die Durchführung einer Revision der Wurzelbehandlung. Eine Revision ist eine Nachbehandlung der entzündeten Zahnwurzel, mit der die verbliebenen Entzündungsstellen endgültig entfernt werden.
Bei einer Revision der Wurzelbehandlung wird die Wurzelfüllung wieder entfernt und alle Wurzelkanäle nochmals gründlich gereinigt, gespült und desinfiziert.
In unserer Praxis nutzen wir die elektronische Längenmessung, um so tief wie möglich in die Zahnwurzel vorstoßen zu können.
Jeder Schritt wird zudem mit dem Operationsmikroskop kontrolliert. Hierbei schauen wir auch gründlich, ob wirklich jeder Wurzelkanal entdeckt wurde.
Nur, wenn es uns gelingt auch wirklich jedes entzündliche Gewebe zu entfernen, ist die Chance groß, den Zahn erhalten zu können.
Anschließend wird die Wurzelfüllung erneuert und der Zahn wieder verschlossen.
Letzte Möglichkeit: die Wurzelspitzenresektion
Durch die Revision können Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung meistens zum Abklingen gebracht werden.
Sollte sich die Entzündung jedoch bis in die Wurzelspitze ausgebreitet haben, ist die Wurzelspitzenresektion notwendig, um Schmerzen nach Wurzelbehandlungen zu beheben.
Dazu müssen Sie wissen, dass eine Zahnwurzel gekrümmt und aufgefasert ist. Einer Pflanzenwurzel nicht unähnlich.
Und in einem der Seitenverästelungen können durchaus noch Bakterienherde bislang unentdeckt feststecken.
Daher hilft oftmals nur das Entfernen der Wurzelspitze und mit ihr auch der Bakterienherd. Das ist notwendig, weil die Entzündung an der Wurzelspitze sehr tief im Kiefer sitzt und selbst auch mit starken Antibiotika nicht erfolgreich behandelt werden kann. Die gute Nachricht für Sie ist, dass trotz einer Wurzelspitzenresektion, der Zahn noch gerettet werden kann.
Fußball-WM ohne Zahnschmerzen
Unsere Praxis ist auf moderne Endodontie spezialisiert. Wir führen Wurzelkanalbehandlungen mit dem Operationsmikroskop durch, dass bis zu 40-fach vergrößert. Oft geling es nur mit dieser Vergrößerung, zuvor nicht entdeckte Kanalsysteme oder eine außergewöhnlich komplexe Wurzelkanalanatomie erfassen.
Die von uns durchgeführte Behandlung umfasst einige Leistungen, die von Krankenkassen nicht übernommen werden und eine Zuzahlung erforderlich machen.
Im Endergebnis können wir aber nicht nur mehr als 95 % der betroffenen Zähne erhalten, sondern auch so manche Wurzelkanalrevision oder Wurzelspitzenresektion durch unsere Professionalität und Sorgfalt im Vorfeld vermeiden.
Das gibt unseren Patienten im Hinblick auf Zahnerhalt und Zahngesundheit ein größtmögliches Maß an Sicherheit.
Vor allem, wenn Fußball-WM ist und Zahnschmerzen so gar nicht angesagt sind.